Ausgangspunkt meines Projekts ist das seit langem bestehende Interesse für Aspekte von Zeit im Tanz. Den Fokus auf die Zeitvariable in ihrem Zusammenwirken mit Körper und Raum zu erforschen ist mein Anliegen.
Zeit und Dynamik definieren Bewegung und sind wesentlich für die performativen Künste bzw. den Tanz. Betrachtet man den Parameter der Zeit, wendet man die Aufmerksamkeit verstärkt von den Tänzern (als Körper und Person) zum Moment der Veränderung und so verstärkt zum Stück selbst. Die Choreographie wird als „was passiert - wie?“, „was entwickelt oder verliert sich?“, "wann?" und "wie lange" verfolgt. Motive, Prozesse, Operationen und die Entwicklung von Themen im Verlauf sind zentral. Nicht der Körper im Raum wird hier als Konkretes festgeschrieben sondern Bewegung, Komposition und Choreographie, die er vermittelt.
Im Vergleich zu Körpertheorien und Raumtheorien sind die zeit- oder verlaufsbezogenen Theorien in der darstellenden Kunst vergleichsweise wenig diskutiert. Häufig werden musikalische Kategorien auf Tanz und Performance übertragen, ohne den veränderten Kontext ausreichend zu berücksichtigen.
Was bedeuten zeitliche Parameter im Kontext von Tanz und Performance? Wie und wann werden sie im choreographischen Prozess bewusst gemacht? Wie wird Zeit (Zeitspannen, Tempo, zeitliche Struktur, Veränderung) von Performern/Tänzern und Zuschauern wahrgenommen?
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